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Sumaya Farhat-Naser: Gelebte Friedensarbeit

Frau Sumaya Farhat-Naser wurde 1948, im Jahr der Gründung des Staates Israel, als eines von neun Kindern einer christlichen Familie in Birseit bei Ramallah im Westjordanland geboren. Ihre Jugend war geprägt von der bitteren Armut der palästinensischen Landbevölkerung. Nach der Dorfschule erfuhr sie eine streng-religiöse Erziehung in einer von lutheranischen Diakonissen geleiteten deutschen Internatsschule in der Nähe von Bethlehem. Abitur und weitere Unterstützung ermöglichten ihr ein Biologiestudium in Hamburg. 1975 kehrte sie nach Palästina zurück, heiratete einen Mann aus ihrem Dorf und wurde Mutter von drei Kindern. Zusammen mit ihrem Mann promovierte sie in Hamburg und wurde anschliessend als Professorin für Botanik und Ökologie an die neu gegründete Universität Birseit berufen. 

Neben dem Lehrbetrieb engagierte sich Frau Farhat-Naser in der Universitätspolitik, bei Alphabetisierungskampagnen und vor allem in der Friedensarbeit. Dabei suchte sie Kontakt zu israelischen Frauenorganisationen und wurde im Laufe der Jahre zu einer der international bekanntesten palästinensischen Menschenrechts- und Friedensaktivistinnen. Für ihr Wirken erhielt sie 1989 die Ehrendoktorwürde der theologischen Fakultät Münster, 1995 den Bruno-Kreisky-Preis und 1997 den Buchpreis des «Deutschen Verbandes Evangelischer Büchereien» und den Versöhnungspreis «Mount Zion Award» in Jerusalem. Von 1997 bis im Juni 2001 leitete sie das palästinensische «Jerusalem Center for Women», welches mit der israelischen Frauenorganisation «Bat Shalom» zusammenarbeitet. Ihre Autobiographie, Thymian und Steine, erfreut sich grossen Interesses und ist inzwischen zum achten Mal aufgelegt worden.